Das Meer - Lukáš Kliment
Lukáš Kliment fotografiert seit 33 Jahren. Der Rekapitulation der letzten Jahrzehnten der freien Arbeiten erteilte er den Titel Meer. Bei den 80 gedämpft - bunten Exponaten hat zwar diese Naturgewalt als Motiv die Herrschaft, ist aber weder beschreibend noch erstplangemäß. Zum Sicht sind auch die Aufnahmen, die ausdrücklich keine Seeattributen zur Schau stellen sondern die zu dem assoziativ verweisen. Die Auffassung der Fotografien zeugen darüber, dass sich der Autor wieder (nach der Zeit, wo er auf Sicherstellung des Familienetats arbeitete) mit keinem Genre verbinden lässt. Es ist also mehr als gut, dass es dem Zbyněk Illek, Direktor der Galerie 4, gelungen ist, Lukáš Kliment nach mehr als 15 Jahren wiederzuerstehen.
Formale Vereinigung der Installierung besteht in der Pastellharmonie: magische Röte der Röste und der antikorrosiven Anstrichen, erdige Tonfarben des Landes, satte Grünflächen der Vegetation, unsortierte Skala der ausgeblichenen Farben der Aufschwemmungen, himmlische und wässrige Skala der Blau - Töne… das Aufnehmen der persönlichen Wahrnehmungen ist auch bei frühen Lukáš Kliment nicht ohne Überschreitungen von vermittelten Fakten zur deren fotogennenn Ausspielung ausgekommen. Und seine Aufnahmen begeben sich auch diesmal nicht in die objektive Typisierung oder in irgendwie eigenmächtig entstehende Aufnahme des Naturgeschehens. Das heißt nicht, dass er keine Aufnahmen der einzigartigen Motive oder die Fotografien, welche Trugbild- und Visuell- Eindrücke eingegliedert hatte. Dennoch zeigt der Fotograf mit seinen Bildern vor allem den eigenen Weg und ausgewählte Motiven kommen aus Gebieten, die ihn Wesentlich gerührt haben; als Titel dienen örtliche und zeitliche Koordinate der Erlebnisen. Die Besichtigung der Kollektion „das Meer” bezaubert mit ihrer eigenständigen Intimität. Durch das Gesamte durchdringen die Ausströmungen der Stimmungen der weiten Aussichten und neuen Versprechungen… Wir befinden uns nicht auf dem Ausflug mit einem Souvenirsammler sondern auf der existentiellen Wanderschaft. Und zwar in dem streng phänomenologischen Wortsinn. Die Attraktivität sichert dem Meer nicht nur das Thema, sondern hauptsächlich der Einfallsreichtum mit welchem sich der Schaffer dem rein formellen Bilderbau oder dem Exotik-Effekten wehrt. Also handelt es sich eigentlich um die neue Legung der früheren Künstlerstimmung.