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Dream time

Trvání: 
2. 10. 2009 - 2. 11. 2009
Autoři: 
Reiko Imoto

Reiko Imoto - japanische Fotografin, die in Belgien lebt


Time Traveler´s Diary


Die Zeitwahrnehmung ist geheimnisvoll. Es scheint mir, dass jedes Jahr ist sie kürzer und kürzer. Doch als ich ein Kind war, ist die Zeit viel langsamer gelaufen. Ich hatte genug Zeit zu rechnen, wie viele Wolken sind es auf dem Himmel und wie viele Steine sind es im Garten von meinen Eltern. Und immer ist genug von freier Zeit vor dem Sonnenuntergang geblieben.


Die Zeitwahrnehmung ist wechselhaft. Wenn ich während dem Heimweg über etwas angestrengt nachdenke, plötzlich stelle ich fest, dass ich schon bei der Tür meiner Wohnung stehe. Die Zeit verläuft so sehr, wenn ich beschäftigt bin oder wenn ich etwas tue, was mir wirklich Spaß macht. Die Zeit ist eine komische Sache.


Seit dem Zeit, wo ich groß geworden bin, gelingt es mir immer noch nicht richtig mit der Zeit zu wirtschaften und irgendwie wurde zu  „Reisenden in der Zeit”, der sich vom Platz zu Platz überträgt (mit Flugzeug) um sich zurücklehnen von dem vollem Notizbuch des Reisens. Die Zeit, die ich mit der wirklichen Reise verbringe, ist für mich sehr wichtig, aber ich stelle fest, dass es genauso wichtig ist durch die Vergangenheit/Zukunft frei durch eigenes Denken zu reisen.


Für die Kollektion Time Traveler´s Diary versuchte ich eine scheinbare Reisegeschichte schaffen, die überall in unseren Gedanken passiert sein konnte. Die Bilder haben ursprünglich miteinander nicht zu tun gehabt, sonder sie wurden unsichtbar verbunden, ähnlich wie das Spiel auf Worteassoziationen. Solange sich der Zeitablauf seine Geheimnisse erhält, werde ich als Fotografin in den Aufnahmen meiner „Reise” weitermachen…


 Dreams of the Amnesiac


Von Zeit zu Zeit passiert es mir, dass ich mich nach dem Erwecken auf den Traum nicht erinnern kann, welches ich geträumt hatte obwohl ich weiß, dass ich einen hatte und bemühe mich sehr um ihm aufzufrischen. Das einzige, worauf ich mich erinnere ist das Gefühl oder die Laune, die ich durch den Traum erhalten habe, doch ohne jegliche visuelle Spur. Ich versuche die Sachen oder Menschengesichter nachvollzuziehen, genauso wie die Schlüsselworte auszusuchen oder auszuscheiden, die in dem Traum erschien konnten. Zuletzt bleibt in meinen Gedanken sowieso nur das Geheimnisgefühl, die Melancholie, Nostalgie oder Glück; als wenn sie sich an den Geruch bestimmten Essen erinnern aber nicht um welches Essen es sich handelte. In solchen Weilen habe ich das Gefühl, dass meine Erinnerungen und Gedanken in der „Schublade” meines Unterbewusstseins  eingesperrt sind und ich keinen Schlüssel finden kann um sie zu öffnen und reingucken auch wenn da für mich etwas sehr Wichtiges sein muss. Ich denke, dass Leute mit dem Gedächtnisschwund sich ähnlich fühlen müssen. Einmal hatte ich die Möglichkeit, den Psychologen, die sich mit den Träumen befassen, die Frage zu stellen: „Haben Leute nach der Verlust des Gedächtnissens die Traume mit den Erinnerungen aus der Vergangenheit?” Die Psychologen antworteten: „Ja. Sie haben solche Träume, aber sie können sich nie erinnern, was sie geträumt hatten.” Die Hauptmotive dieser Serie sind die Gefühle des Vergessens. Ich habe versucht, meine eigene Gefühle des Vergessens, des nicht erkannten Gedächtnis, die Vorstellung der Atmosphäre der Traumbilder, die nie in dem Gedächtnis des Menschen mit der Amnesie bleiben,  auszudrücken. Die Entdeckung der Gefühle des Vergessens muss nicht so fördernd sein wie die Konzentration auf das Gefühl sich es in unseren Leben einprägen. Trotzdem kann uns Bewusstseins der Existenz des Vergessens als Teil der Prozessen in unseren Gedanken zu der Lösung bringen, wie wir uns von eigenen „Schubladen in den Gedanken” befreien können.


 Dreamscapes


Ich schreibe mein Tagesbuch seit mehr als 6 Jahre. Ich träume fast jede Nacht und sehr oft erinnere ich mich an meisten Details. Durch diesen Projekt versuchte ich die Launen und Gefühle auszumalen, die zu mir aus den Träumen und aus Unterbewusstsein kamen, als ich an alle Geheimnisse und wache Träume gedacht hatte, die ich als kleines Kind geträumt hatte. Noch nach dem ich groß wurde, kehrt mir als Erwachsener in die Träume das Kindesbewusstsein als Echo der Vergangenheit zurück, als ob es mir etwas Wichtiges zeigen wollte, was ich schon vergessen hatte. Ich versuche mir auch vorzustellen, dass auch diese Traumarten einige Erinnerungen aus dem Erlebnis unserer Vorfahren enthalten können, als Bilder, die übertragen und gespeichert in unserer DNA sind, wie es der Schweizer Psychologe Carl Jung vermutete. Sei es so oder anders, es scheint mir, dass ich die Kindheitsechos von irgendwo aus großer Entfernung auch nach dem Erwachen höre. Das Phänomen des Träumens kann man mit Besuch des Nachts - Kino vergleichen, auch wenn jeder „Kurzfilm” ohne jeglichen Zusammenhang beginnt. Ich wurde selbstverständlich ein Zuschauer und Schauspieler in der Haupt- oder Nebenrolle in eigenem „Theater der Gedanken”. Der Reich der Träume ist so geheimnisvoll, dass wir „Amateur” Schläfer nichts aus den zukünftigen Geschichten voraussehen können; die Träume laden uns irgendwohin zu verschiedenen Situationen unerwartet, unter anderem sehen wir die Bilder nur falls unsere Augen zu bleiben. Und was mehr - die Träume wirken ab und zu sehr stark auf unsere 5 Sinne und der Eindruck aus denen klingt noch lange danach ab, wenn wir uns erwecken. Wir können uns ein Traum sogar sehr lange wie sekundäre Erfahrung aus unserem Leben merken. Für mich stellen die Träume über die Kindheit die Quelle der Hauptinspiration dar. Immer versorgen sie mich mit einer Menge von Rätsel und immer verschwinden sie bevor ich sie löse. Was heißen sie für mich heute?


Die Welt der Träume ist so unerfindlich und unerkannt, dass sie mich nicht mehr lockt. Diese „Traumfluchten”, die durch die Vergangenheit beeinflusst sind, sind mit der inneren Forschung nach der Bedeutung der anwesenden Seele verbunden. Auf der anderen Seite, hinten in meinen Gedanken würde ich gerne heimlich erwarten, dass das Mysterium der Träume für immer unlösbar  bleibt…


Reiko Imoto