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FAMU - die Außenfläche

Tereza Příhodová - Krajiny
Klára Žitňanská - Mixle
Jáchym Kliment
Trvání: 
8. 1. 2010 - 13. 2. 2010

Ausstellung der Absolventen der Fakultät der Fotografie FAMU


„Ausstellung mit dem Titel AUSSENFLÄCHE ist auf den Arbeiten einigen Autoren ausgelegt, die primär das Studium und Absolvierung des Bereichs der Fotografie auf FAMU verbindet und die gleichzeitig an einzelnes Thema unterschiedlich herantreten.


Falls die Wortverbindung  „Raumfotografie” als halb pathetischer Konstrukt wie ein spezifisches Thema scheint, schon weil sich  jedes visuelle Werk, was auf der Aufnahme des Existierenden,  in bestimmten Raum abspielt, im Fall dieser Ausstellung handelt es sich um ein verbindendes Element. Der Raum genauso wie die Zeit oder die Bewegung sind die allgegenwärtigen Elemente, die in das bestimmte Maß jede menschliche Tat und deren Wahrnehmung determinieren. Fotografie ist ein Medium, was dank seiner statischen Grundlage die Bewegung und die Zeit in bestimmte Einheit komponiert, für welche der Raum physisch visuelle Grenze bildet. In den Vordergrund des Hauptinteresses auf der Ausstellung tritt oft die Kontrastauffassung des Raumes hervor, was gezielt fotografiert wurde. Der Raum fließt aus der Stelle der Umgebung in die Stelle des Objektes zu, ob es sich um Zentralobjekt handelt, oder um Objekt, mit deren Hilfe der Autor eigene Ansicht - Aussage ausspricht.


Da wie das spezifische Medium die Zeitaufnahme der Fotografie ist, entsteht hier der scheinbare Punkt, in deren sich der Zeit und der Raum in Eins verbinden. Diese allgemeine Konstellation bringt auch die Möglichkeit absichtlich das Gefühl des Zeitlaufes zu stören und genauso kann man die Konkretheit des Raumes unscharf machen. Dadurch kommt es zu bestimmten Abstrahieren der Fotografie, die sich von den historischen Zusammenhängen der Beschreibung, der Information und der Beweiskraft abwiegt. Der metaphysische Eindruck, den die Fotografien von Jáchym Kliment ausrufen, tragen keine primäre Information über die Lokalität, den Zeitabschnitt u. ä. wie diese gleichzeitig enthalten. Der „Visuellismus”, der die Instrumente als die Abflachung des eigenen Raumes bringt, oder die nichtidentifizierte Zeitlosigkeit sind die Begleiterscheinungen der persönlichen Meinung und Emotionen des Autors. Der Raum, der als Landschaft genannt wird und deren Mutation findet Tereza Příhodová in ihren intime konzipierten Reproduktionen, die ursprünglich als Analogaufzeichnung waren. Das Abstrahieren von Tereza läuft durch den technologischen Postproduktionsweg. Ob es um direkten Eingriff ins Negativ, Diapositiv oder um die Manipulation mit digitalen Daten geht, durchdringt eigenständige Fantasiewelt in die aufgenommene Realität natürlich, kontaktartig und elementar.  Der Raum als der Umstand der Entstehung der neuen Bedeutung auf der Basis des Kontrastes spielt eine bedeutende Rolle in den Fotografien von Klara Žitňanská. Die Kollision der alltäglichen Realität des Exterieurs mit dem Element, der aus inneren Räumen der Häuser, Wohnungen, Handelszentren usw. auf ein unerwarteten Ort gerät, wischt auf der eine Seite den Unterschied zwischen innen und außen ab und gleichzeitig macht Aufmerksamkeit auf die Notwendigkeit und Selbstverständlichkeit der Ortdefinierung, gleich wie logisch vorherige physische Manipulationen. Das Ausreißen des Fernsehgerätes aus dem Wohnzimmerraum kann so auf die tschechische Tradition des Surrealismus und des Dichtertums verweisen, genau wie es zum Verdacht zwingt, ob es sich wirklich um die zufällige Reise eines Gegenstand aus einem Ort auf das andere handelt, was von dessen Funktion, Eigentümer oder nur durch das Erlebnis der letzten Nacht abhängt. Der Raum in dem Zusammenhang mit dem Menschen kann das Feld sein, wo in der Mitte der Autor steht und zielt mit dem Objektiv auf das Ziel, was alles in der Umgebung sein kann, auch er selbst. Der Mensch, der direkt mit dem Objekt der Landschaft manipuliert, der dies als berechtigte Tätigkeit findet und der dadurch mechanisch den Raum schafft, genau wie man aus Bausteinen die Burg bauen kann, ist das Thema der Installierung von Adéla Leinweberová. Die vertonte Projektion, die wie das Anleitung-Video wirkt, arbeitet konzeptuell mit der Metapher des menschlichen Verstehens des Lebensraums, mit dessen Behandlung und konkreten Ergebnis. Zu der Impression der subjektiven Wahrnehmung des Menschen kommt Tereza Havlínková auch dank dem Umfeld und deren bildenden  Ausdruck. Flüchtigkeit, Licht-flackern genau wie unklare Detail- und Zusammenhangdarbietung verstärkt und überträgt das Gefühl, die Spannung aus der Mühe zu festzuhalten, zu erobern und auch zu betrachten. Der Raum in dem Sinn der Distanz zwischen dem Objekt und dem Autoren schafft die Barriere, deren fühlbare Anwesenheit evoziert den Voyeurismus.


Die Außenfläche können wir also als die Art der Abgrenzung des Autors gegenüber der Umgebung, als die Zusammenarbeit, die gezielte Manipulation, als die Fläche, auf welcher wir uns eigene Realität konstruieren. Der Raum und die Reaktion auf ihm ist der unvermeidliche Bestandteil der physischen Existenz, genau wie der Ideen-Hintergrund der Überlegung, des Gefühls oder des visuellen Werkes.”


Ela Hasselstern