Suburbia
Autoren: Andrej Balco, Peter Homola, Viktor Szemzö - gegenwärtige slowakische Fotografie
„Das Problem des Zentrum und der Peripherie ist kein neuzeitliches Problem, obwohl man den Anschein haben könnte, dass es mit der enormen Entwicklung der neu entstehenden Satellit-Gebieten immer evidenter ist. Die urbane Teilung auf das Zentrum und die Peripherie hat sich in die Gesichter unserer Städte durch die Siedlungsentstehung bedeutend eingeschrieben, deren Aufschwung die Zeit der sozialistischen Urbanismus ermöglichte. Siedlungen haben sich um große Agglomerationen ausgebreitet, irgendwo sind diese direkt in den existierenden Plan hereingefallen und bilden irgendeine Mauer, Panorama. Die Siedlungen sind spezifische „Welten”, welche fast jede Stadt hat, welche eine Erbe der Zeit sind und welche unseren Lebensraum noch sehr lange bilden werden. Die Siedlungen wurden zur Heimat für riesige Menge der Leute (nur in der Slowakei lebt in Siedlungen genau ein Drittel der Bevölkerung) und Trotz die Regime- und Lebensstiländerung vieler Bevölkerung sind das unabänderliche graue Panelblöcke, die in heutigen Zeit meistens nur die Billboards oder andere Werbungen bunt machen. Ein interessantes Phänomen stellen die Versuche der Einwohner die Revitalisierung der Panel -Häusern durch Erwärmung und durch neue farbigen Fassaden dar, obwohl nicht immer das Ergebnis deren Mühe die Lebensräume zu verbessern positiv auskommt und es entstehen somit die Heere der Buntschachtel. Die Siedlungsbewohner sind meistens mit der Wohnungsform nicht zufrieden, aber für viele ist jede Änderung nicht real und es bleibt nichts anderes als sich daran gewöhnen. Die Siedlungen und das Leben drin als interessantes Phänomen in den postsozialistischen Ländern scheint interessant auch für heutige dokumentarische Fotografen zu sein - unabhängig begannen sich um diese Andrej Balco und Viktor Szemzö zu interessieren, jeder mit der individuellen Art. Viktor Szemzö konzentrierte sich auf das Phänomen in Bratislava - Megasiedlung „Petržalka” und Andrej Balco reißt und ergreift das Leben auf den Siedlungen in Pezinok, Bratislava, Michalovce, Košice und in Velké Kapušany.
Die Kollektion von Viktor Szemzö „Petržalka” (2004-2005) ist die Aussage über eine Siedlung, die dem Autor nach ohne Leben ist und die Leute treffen sich hier nur auf dem Weg zur und aus der Arbeit oder bei Hundespaziergang. Es ist der Ort, welcher keinen spontanen Leben auf der Straße hat und die Bewohner versuchen hier aus verständlichen Gründen die wenigste Zeit zu verbringen. Szemzö hat sich entschieden, in seinem Zyklus mindestens mit Hilfe der Fotografie diesen trostlosen Zustand zu ändern und die Siedlung „Petržalka” zu bevölkern. Er hat die Methode des zeitlichen Sammeln der Aufnahmen benutzt, wo er eine bestimmte Zeit aus einer konkreten Stelle fotografierte und danach überdeckte er die Fotografien, respektive benutzte er alle Personen, die sich in diesen Zeiten auf den Fotografien fanden und platzierte sie alle auf eine einzige Fotografie. Die Aufnahmen aus Petržalka aussehen, als ob sie voll von Leuten, Kindern und Hunde wären, und man hat das Gefühl, dass es hier wirklich „lebt” und dass sich das so irgendwie die Genossen - Urbanisten bei der Siedlungsplanung vorgestellt hatten.
Andrej Balco zeigt in dem Zyklus „Siedlung” (2003-2004) die Bilder auf den Siedlungen so, wie er sie gefunden hat. Auf den Aufnahmen sehen wir die Schnitte aus dem Siedlungsleben so, wie es mit der größten Wahrscheinlichkeit ist, obwohl uns auf einigen Aufnahmen eine ziemliche Dosis der Absurdität verwirren kann. Diese können wir zu Gute vor allem dem Autor zuschreiben und seiner Gabe das Leben in seiner grotesken Form zu zeigen. Andrej Balco spottet nicht, lieber sagt er bitter-süß aus, dass auch dies die Realität des Lebens auf den Siedlungen ist, die die Realität für die große Menge der Leute nicht nur in der Slowakei ist.
Ganz anderen Blick bringt in dieses Thema die Kollektion Building Walker (2006) von Peter Homola, der sich auf das konzentriert, was unsere Umgebung bildet und zwar die Gebäuden, konkret nur deren Fronfassaden auf den er mit dem Objektiv wie eine Spinne klettert und Bilder schafft, die die Gebäudefassaden mit Hilfe von Extremwinkel der Ansicht für weglaufende Flächen umwandeln, die sich dem Horizont annähern und dabei irgendeine Landschaften bilden, durch die wir laufen können. Auch die Fassaden der ungastlichen Panellhäuser werden durch diese Ansicht- Änderung zu einem Terrain, dass das Auge mit der Interesse erforscht und identifiziert. Die Spur des Menschen ist hier minimal, ab und zu eine Blume auf dem Balkon oder gehängte Wäsche. In meisten Fällen bilden der Beton, der Panel, das Metall und das Glas die Landschaften. Falls sich Viktor Szemzö die ungastliche Siedlung mit Menschen füllen versucht, Peter Homola im Gegensatz diese Architektur leer macht und dehumanisiert. Er bietet uns aber eine andere Ansicht auf die notorisch bekannte Tatsächlichkeit, durch eine einfache Objektiverhebung öffnet er die Möglichkeit des anderen Lesens der Umgebung, die für uns solche alltägliche ist, dass wir derer Existenz schon oft nicht mehr merken.”
Kuratorin: Anna Maximová